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12.02.2025

Wege zum klimaneutralen Energiesystem

Unabhängig von der Zusammensetzung der neuen Bundesregierung bleiben die energiepolitischen Aufgaben für die nächsten Jahre im Kern die gleichen. Denn das Klimaschutzgesetz bleibt Herzstück der nationalen Klimapolitik mit dem verbindlichen Ziel, Deutschland bis 2045 treibhausgasneutral zu machen.

Wie die Transformation des deutschen Energiesystems hin zur Klimaneutralität technologisch aussehen könnte, beschreibt die Studie „Wege zu einem klimaneutralen Energiesystem – Bundesländer im Transformationsprozess“, die das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE im November 2024 vorgelegt hat. Die Studie stellt vier mögliche Szenarien für den Umbau des deutschen Energiesystems vor. Die Berechnungen zeigen: Jede Verzögerung der Energiewende und des Ausbaus der Ökostromkapazitäten verteuert die Energiewende. Der kostengünstigste Weg ist der schnellstmögliche Umstieg auf ein strombasiertes Energiesystem – auch im Verkehr, in der Industrie und in der Gebäudeversorgung. Als Basis für die Kostenbetrachtung der vier Szenarien dient das heutige Energiesystem. Ein längeres Festhalten an fossilen Technologien würde mit durchschnittlich 82 Milliarden Euro pro Jahr die höchsten Kosten verursachen. Wesentliche Gründe dafür wären die in diesem Szenario deutlich höheren Importe von synthetischen Energieträgern und der notwendige Einsatz von Negativemissionstechnologien, d.h. CO2-Abscheidung und -Speicherung.

Der Strombedarf wird durch den Umbau deutlich steigen. Das Forscherteam hat errechnet, dass er sich in allen Bundesländern verdoppeln wird. Eine besondere Rolle kommt daher den windreichen nördlichen Bundesländern Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern zu. Für das Jahr 2045 zeigt die Studie, dass diese drei dann ein Drittel der deutschen Primärenergie durch Power-to-X-Technologien bereitstellen werden. Die Elektrolyse wird eine zentrale Rolle bei der flexiblen Stromerzeugung spielen, weshalb ein Großteil der erwarteten rund 65 GW Elektrolysekapazität im Norden installiert werden wird.
Die gesamte Studie steht zum kostenlosen Download auf der Internetseite des Fraunhofer ISE zum kostenlosen Download zur Verfügung. Eine gute Zusammenfassung findet sich in der zugehörigen Pressemitteilung.

Schematische Darstellung des Energiesystemmodells REMod (Fraunhofer ISE)