Das Kulteis aus Berlin: Ohne CO₂ und heiße Luft
Die ersten Eiskugeln mit Erdbeer-, Vanille und Schokogeschmack wurden Ostern 1927 an drei Tischen im Vorraum des Kinos Concordia im Berliner Stadtteil Spandau serviert. Inzwischen produziert die Florida-Eis Manufaktur das kalte Vergnügen in mehr als 50 Geschmacksrichtungen und beliefert knapp 2.000 Kunden in ganz Deutschland.
Dabei legt das Familienunternehmen nicht nur besonderen Wert auf die Qualität seines Eises, indem es hochwertige Zutaten verwendet, viele Schritte noch von Menschen statt Maschinen erledigt und nicht wie andere in der Branche viel Luft darunter schlägt, um die Masse optisch zu vergrößern. Auch in Sachen Klimaschutz geht Florida Eis seinen ganz eigenen Weg.
Dazu hat sich Geschäftsführer Olaf Höhn das Thema Energieeffizienz auf die Fahnen geschrieben und in den vergangenen neun Jahren unzählige Maßnahmen zur Einsparung von Energie und CO₂ umgesetzt: Seinen Wärmebedarf deckt das Unternehmen mit einer energiesparenden Pelletheizung. Um die Stickoxidbelastung dabei so gering wie möglich zu halten, wurde hier der erste elektronische Feinstaubfilter installiert. Den effizienten Betrieb der Produktionsanlagen stellen eine Adsorptionskälteanlage in Kombination mit Solarthermie sowie sparsame Rotationskompressoren sicher. Recycelter Glasschaumschotter aus Altglas bildet einen Permafrostboden. Dieser macht eine Bodenbeheizung überflüssig und spart mehr als 100.000 Kilowattstunden Energie im Jahr.
Auch bei seinen Tiefkühlfahrzeugen, setzt das Unternehmen auf eine effiziente Lösung. Deren Phasenwechselspeicher werden über Nacht mittels Kühlkompressor mit Kälte geladen und kommen so den gesamten Tag ohne externe Kühlung aus. Damit wird ein zusätzlicher Motor im Fahrzeug vermieden und Verbrauch sowie Luftverschmutzung werden reduziert. Mittlerweile hat das Unternehmen 13 E-Fahrzeuge, davon sieben LKWs mit einem Tiefkühlsystem, das weltweit einmalig ist. Der Zusammenschluss zwischen dem Phasenwechselspeicher/eutektischer Kühlung und der E-Mobilität ist die Lösung um CO₂-frei Ware speziell in den Innenstädten auszuliefern. Ergänzt wird das Konzept durch eine Eigenversorgung mit Strom aus PV- und Windkraftanlage. Der Restbedarf an Energie wird mit Ökostrom gedeckt. Dienstreisen absolviert die Geschäftsleitung seit sieben Jahren per E-Fahrzeug oder Bahn.
Und das Ergebnis kann sich sehen lassen: Mehr als 5.300 Tonnen CO₂ hat Florida Eis mit seinen Maßnahmen in den letzten neun Jahren eingespart. Seit 2018 produziert das Unternehmen CO₂–neutral. Das Ziel für die Zukunft heißt jedoch: Autarkie! „Wer sein Unternehmen auf Wachstum aufbaut, sollte dies nur noch tun, wenn er auf keine fremde Energie zurückgreifen muss. Ich starte bereits den Bau einer Produktionsstätte, die diese Faktoren beinhaltet“, so Geschäftsführer Olaf Höhn zur Planung seiner neuen Eisfabrik in Schönebeck, Sachsen-Anhalt.
Sie möchten alles rund um die Effizienzmaßnahmen der Florida-Eis Manufaktur erfahren? Dann schauen Sie sich jetzt die Aufzeichnung vom MVeffizient-Online-Stammtisch am 14.03.2023 zum Thema „Energiesparen im Gewerbe“ an!
Florida-Eis Manufaktur GmbH
Am Zeppelinpark 53
13591 Berlin
Tel.: +49 30 364 03 55-0
E-Mail: kontakt@floridaeis.de
Web: www.floridaeis.de
Verfasst von: Kerstin Kopp